Karpfen

Mindestmaß / Schonzeit
35 cm / keine Schonzeit

Maximales Alter
Er kann unter guten Bedingungen bis 50 Jahre alt werden.

Größe
Die mittleren Größen liegen bei 35 bis 50 cm mit 2 bis 3 kg Gewicht, Längen von 140 cm und Gewichte über 50 kg sind möglich.

Allgemeines
Der Karpfen (Cyprinus carpio L.) ist eine Fischart aus der Familie der Karpfenfische (Cyprinidae). Zu dieser Fischgruppe gehören etwa 1500 Arten. Ursprünglich stammt der Karpfen aus Asien, die Römer brachten ihn nach Europa. Im Gegensatz zum „Wildkarpfen“ hat der Schuppenkarpfen eine hochrückige, gedrungene und füllige Körperform, außerdem einen Buckel nach dem Kopf.

Hinsichtlich der Beschuppung unterscheidet man 4 Formen:

  • Schuppenkarpfen mit vollständiger Beschuppung
  • Spiegelkarpfen mit unregelmäßig angeordneten, übergroßen Schuppen
  • Zeilkarpfen mit einer Schuppenreihe entlang der Seitenlinie
  • Leder- oder Nacktkarpfen ohne Beschuppung

Der Karpfen bevorzugt warme, stehende oder langsam fließende Gewässer mit Pflanzenwuchs und weichem Bodengrund. Karpfen sind Schwarmfische, die den Winter an den tiefsten Stellen überdauern und in dieser Zeit keine Nahrung aufnehmen. Die meisten Vorkommen finden sich in den Mittel- und Unterläufen der größeren Flüsse. Fast alle Bestände beruhen auf Besatzmaßnahmen mit Zuchtkarpfen.

Merkmale
Die wichtigsten Merkmale des Schuppenkarpfens sind:

  • hochrückige, gedrungene und füllige Körperform, Buckel nach dem Kopf
  • er hat ein endständiges, unbezahntes vorstülpbares Maul
  • um das Maul stehen vier fleischige Bartfäden (2 lange, 2 kürzere), von denen die 2 größeren etwa am Mundwinkel, die zwei kleineren über der Oberlippe sitzen
  • seine Schlundzähne sind in 3 Reihen angeordnet
  • er hat relativ große Augen
  • er hat große Schuppen
  • die große Schwanzflosse ist tief gegabelt und abgerundet
  • der Bauchflossenansatz ist hinter der Rückenflosse
  • die Afterflosse ist leicht konvex und mit mehreren Strahlen verstärkt
  • der jeweils längste Strahl der Rückenflosse und der kurzen Afterflosse ist hinten sägeartig gezackt
  • er ist seitlich goldgelb bis braun
  • der dunkle Rücken schwankt in der Färbung zwischen graugrün und schwarzgrün, Bauch weiß bis goldgelb
  • er hat paarige Flossen und seine Schwanzflosse ist gewöhnlich rötlich
  • die Rückenflosse ist graublau
  • 33-40 Schuppen entlang der Seitenlinie
  • Flossenstrahlen: D 0/20-28, A 0/8-9, P 0/16-17, V 0/10-11, C 0/19
  • Schlundzähne: 1.1.3-3.1.1

Verwechslungsarten Schuppenkarpfen: Karauschen Carassius carassius) und Giebel Carassius gibelio) besitzen keine Barteln, Schleien (Tinca tinca) eine kurze, rundliche Rückenflosse.

Verwechslungsarten Spiegelkarpfen: Lederkarpfen – dieser hat jedoch gar keine Schuppen. Zeilkarpfen: dieser weist nur eine einzelne Reihe von Schuppen entlang der Seitenlinienorgane auf. Diese Reihe kann im Einzelfall auch verdoppelt auftreten, dann sind die Schuppen jedoch etwas kleiner als wenn sie als einzelne Schuppenreihe auftreten.

Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Der Karpfen bevorzugt warme, stehende oder langsam fließende Gewässer mit Pflanzenwuchs und weichem Bodengrund. Er ist relativ unempfindlich gegenüber Schwankungen des pH-Wertes und des Sauerstoffgehaltes. Tagsüber ist er scheu und hält sich meist in tieferen Gewässerbereichen oder in Verstecken auf, um erst bei Einbruch der Dämmerung aktiv zu werden. Der Karpfen wurde schon im Altertum vom Menschen weiter verbreitet und ist heute in ganz Europa – mit Ausnahme Skandinaviens – zu finden.

Nahrung
Als Nahrung dienen vorwiegend Bodentiere (Würmer, Schnecken, Muscheln, Kleinkrebse, Insektenlarven), die durch Vorstülpen des Maules aufgenommen werden. Fehlt dem Karpfen die nötige Proteinmenge, verzehrt er auch ab und an kleine Fische wie Lauben oder Rotaugen.

Fortpflanzung
Die Laichzeit des Karpfens fällt in die Zeit von Mai – Juli bei Wassertemperaturen von 15 – 20 ° C. Die ca. 1 bis 1,5 mm großen Eier (100.000 – 250.000/kg Körpergewicht) werden in flachen Uferbereichen unter heftigen Laichspielen an Wasserpflanzen angeklebt. Er erreicht seine Geschlechtsreife mit 3 bis 5 Jahren. Bei 15 °C entwickelt sich der Laich etwa in 5 Tagen, bei 20 Grad Celsius in nur 3 Tagen. Die Larven sind an die 5 mm lang und kleben in der ersten Zeit, bis sie den Dottersack aufgebraucht haben, an den Pflanzen. Sie ernähren sich von Kleinplankton und stellen sich rasch auf Bodenorganismen um. Eine andere wichtige Nahrungsquelle sind auch Pflanzen und ihre Samen.

Fangmethoden

Geräte Tipps
Grundrute, Länge 3,60m, Wurfgewicht 60 bis 80 g
Karpfenrute, Länge 12 ft, Wurfgewicht 2 bis 2,5 lb
mittlere Stationärrolle mit Freilauf 200 bis 300 m 0,30er bis 0,38er monofile Schnur
geflochtenes Vorfachmaterial
es wird mit einer Selbsthakmontage gefischt
Grundbleie zwischen 60 bis 80 g
scharfe Haken der Größe 4 bis 6

Köder
Mais, Tigernüsse, Boilies, Brot (Schwimmbrot), Fischpellets, Kartoffeln

Fangzeit
ganzjährig
beste Zeit im Frühjahr wenn die Karpfen sich die verbrauchten Fettreserven wieder anfressen und im Herbst wenn die Karpfen sich Fettreserven für den Winter anfressen.
An heißen Sommertagen geht tagsüber meist nicht viel. Erst in der Dämmerung, Nachts oder früh Morgens werden die Karpfen aktiv und fressen.

Weitere Tipps
Im Winter und im Frühjahr sollte man nicht zu viel füttern. Dann heißt es weniger ist mehr da die Karpfen noch nicht so aktiv sind und demzufolge noch nicht viel Nahrung aufnehmen. Im Frühjahr sollte man ehr kleinere Köder benutzen wie z.B. Partikel. Im Sommer und Herbst kann man größere Köder anbieten. Grundsätzlich sollte man sich mit dem Gewässer auseinander setzen. Ist das Gewässer stark beangelt kann es sein, dass die Karpfen viele Köder schon kennen und vorsichtig sind wenn man einen Futterplatz anlegt. Große und erfahrene Karpfen sind zum Teil schwierig zu überlisten, da sie oftmals bereits Erfahrungen mit Haken gemacht haben und schon gefangen wurden.