Mindestmaß / Schonzeit
50 cm / keine Schonzeit
Maximales Alter
10 bis 20 Jahre, in geschlossenen Gewässern über 50 Jahre
Größe
Weibchen können bis zu 150 cm lang und 6 kg schwer werden
Männchen erreichen nur 60 cm Länge
Allgemeines
Der Europäische Aal (Anguilla anguilla) ist eine Art der Flussaale und in ganz Europa, Kleinasien und Nordafrika beheimatet. Das Blut des Aals enthält ein Nervengift, welches allerdings beim Kochen, Braten oder Räuchern neutralisiert wird. Aalblut sollte daher nicht mit den Augen oder Schleimhäuten in Berührung kommen.
Merkmale
Langgestreckter, schlangenähnlicher, kräftiger muskulöser Körper. Der europäische Aal hat zwei kleine Brustflossen und keine Bauchflossen, ein oberständiges Maul, das heißt der Unterkiefer ist etwas länger als der Oberkiefer. Rückenflosse, Schwanzflosse und Afterflosse bilden einen durchgängigen Flossensaum. Die Färbung auf der Oberseite kann zwischen schwarz und dunkelgrün schwanken, wohingegen die Unterseite von gelb (junger, sog. Gelbaal) bis weiß (erwachsener, sog. Blankaal) variieren kann.
Man unterscheidet zwischen Spitzkopf und Breitkopfaal: diese zwei Arten, die nicht genetisch vorbestimmt sind, entwickeln sich auf Grund ihres Nahrungsangebotes und ihres Fressverhaltens.
- Der Spitzkopfaal frisst vorwiegend Weichtiere wie Würmer, Schnecken, kleine Krebse und Fischlaich.
- Der Breitkopfaal ist der Jäger unter den Aalen und
bevorzugt kleine Fisch, Krebse und auch Frösche.
Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Der Europäische Aal (Anguilla anguilla) ist eine Art der Flussaale und in ganz Europa, Kleinasien und Nordafrika beheimatet. Aale sind in allen Binnengewässern beheimatet, werden aber auch in der Nord- und Ostsee gefangen. Flüsse, Bäche und Seen mit weichem oder schlammigem Grund sind sein bevorzugter Lebensraum. Aber auch in Steinpackungen von Kanälen findet er einen guten Unterschlupf. Flussaale können die Hälfte ihres Sauerstoffbedarfes über die Haut decken und sind so in der Lage, kurze Strecken auch über (feuchtes) Land zu überwinden.
Nahrung
Insekten, Würmer, Krebse, Schnecken, kleinere Fische und Fischlaich sind die Hauptnahrungsquellen des Aales. Mit fortschreitendem Alter ab einer Körperlänge von ca. 50 cm werden die Aale räuberisch und ernähren sich vor allem von kleinen Fischen.
Fortpflanzung
Der Aal ist ein so genannter „katadromer Wanderfisch“.
Das heißt, er wandert zum Laichen von den Flüssen und Bächen hinab ins Meer. Jeder europäische Aal wird in der Sargassosee in der Nähe der Bahamas geboren. Die halb entwickelten Aale werden im so genannten Weidenblattstadium (Leptocephalus-Larve), das etwa 3 Jahre dauert, vom Golfstrom in den nördlichen Atlantik getragen. In dieser Zeit wandeln sich die Aallarven in kleine Glasaale, die etwa 7 cm lang sind. Von den europäischen Küsten gelangen sie flussaufwärts in die Binnengewässer des Landesinneren. Weibliche Tiere werden mit 12 bis 15 Jahren geschlechtsreif, männliche bereits in einem Alter von sechs bis neun Jahren. Zum Ablaichen wandern die Tiere nun aus den Gewässern des Landesinneren über die Flüsse dahin zurück, wo sie geschlüpft waren: in die Sargassosee. Dabei werden teilweise Strecken von über 5000 Kilometern zurückgelegt. Während der letzten Zeit in den Binnengewässern und auf dem Weg zurück zum Meer verändern sich die Körper-Merkmale der Tiere: Sie verlieren ihre ursprüngliche Färbung und werden stattdessen silbrig-grau. Ab diesem Zeitpunkt werden sie Blankaale genannt. Das Umfärben ist vermutlich eine Anpassung an die Gegebenheiten des offenen Meeres – dort ist ein silbrig- glänzender Unterbauch weniger auffällig als ein gelber. Auch die Augen der Tiere vergrößern sich, eine weitere Anpassung an die Gegebenheiten des Meeres. Die auffallendste Veränderung betrifft jedoch die Nahrungsaufnahme: Die Tiere stellen diese nämlich vollständig ein, und bleiben während der Wanderung auf die angefressenen Fettreserven angewiesen: Der Verdauungstrakt verkümmert und der After bildet sich zurück. In der Sargassosee laichen die Tiere ab und sterben.
Fangmethoden
Geräte Tipps
Grundruten mit einem Wurfgewicht von 30 – 80 g und einer Länge von ca. 3,20 m – 3,60 m.
Schnurstärke 0,30er bis 0,35er monofil
Wurmhaken der Größe 4 bis 6
Leichte Pose
Grundblei in Fließgewässern der Fließgeschwindigkeit angepasst
Köder
Tauwürmer, Dendrobena (Rotwurm), kleine Köderfische, Fischfetzen, Maden, Garnelen
Fangzeit
Mai – September, am besten in der Dämmerung und im Dunkeln (tagsüber kann es auch klappen)
Am besten geeignet sind schwülwarme Sommernächste nach einem Gewitter oder die Zeit nach einem starken Regenschauer.
Weitere Tipps
Schnur lieber etwas stärker wählen, da der Aal nach dem Biss immer versucht, sich am Boden zwischen den Steinen oder Ästen zu verstecken. Nach dem Biss sollte daher ein „harter“ Drill erfolgen. Wenn der Aal festsitzt, die Schnur stark spannen und dann mit der Handkante auf den Rutengriff schlagen. Da der Aal diese Vibrationen nicht mag, kommt er mit etwas Glück wieder frei. Die Schnur sollte bei einem Hänger immer auf Spannung gehalten werden. Wenn nicht könnte der Aal sich vom Haken lösen.