Brasse

Mindestmaß / Schonzeit
kein Mindestmaß / keine Schonzeit

Maximales Alter
ca. 15 bis 20 Jahre

Größe
Die Durchschnittsgröße liegt bei 30 cm, unter günstigen Bedingungen sind Längen bis 70 cm und Gewichte bis 10 kg möglich, was der Brasse auch den Spitznamen „Klodeckel“ eingebracht hat.

Allgemeines
Die Brasse (Abramis brama) oder auch Blei oder Brachsen ist eine Fischart aus der Familie der Karpfenfische (Cyprinidae). Zu dieser Fischgruppe gehören etwa 1500 Arten. Die Brasse ist ein den Boden der Gewässer bewohnender Schwarmfisch. Obwohl über den Geschmack dieses Fisches die Meinungen weit auseinander gehen (von lecker bis ungenießbar) ist die Brasse doch mit Sicherheit der Lieblingsfisch der Wettkampfangler, da einerseits zahlreich vorkommend und andererseits enorme Gewichte erreichend. Man kann wohl mit Recht sagen, dass kein anderer Fisch
so vielen Anglern zu einem Meistertitel verholfen hat. Aufgrund ihres zahlreichen Vorkommens stellt die Brasse einen wichtigen Fisch für die Fischwirtschaft dar, da ihr Fleisch in Süddeutschland geräuchert als Delikatesse beliebt ist und ansonsten in die Fischmehlproduktion gelangt.

Merkmale
Die wichtigsten Merkmale der Brasse:

  • die Brasse ist sehr stark seitlich abgeflacht, hochrückig und hat einen kleinen Kopf
  • das Maul ist unterständig und rüsselartig vorstülpbar
  • auffällig ist die silbrige, bleigraue Färbung, der der Fisch seinen Namen verdankt (Blei)
  • charakteristisch sind die relativ großen Schuppen
  • ältere Tiere weisen einen leichten Bronzeton auf
  • die Brustflossen reichen (im Gegensatz zu Güstern) bis zum Ansatz der Bauchflossen
  • auffallend ist die lange Afterflosse
  • die Flossen sind alle dunkelgrau, aber niemals rötlich – dadurch unterscheidet er sich von der Güster (Blicca bjorkna), mit der er manchmal verwechselt wird
  • Brassen zeigen zur Laichzeit einen deutlichen Laichausschlag
  • 50-57 Schuppen entlang der Seitenlinie
  • Flossenformel: D (insgesamt) III/9-10, A III/23-30
  • Schlundzähne: 5-5

Verwechslungsarten: Güstern (Abramis bjoerkna) unterscheiden sich durch weiter vorne stehende Augen (Schnauze nicht länger als der Augendurchmesser), kürzere Brustflossen (erreichen nicht die Basis der Bauchflossen), rötliche Basis der paarigen Flossen und 2 Reihen von Schlundzähnen. Zobel (A. sapa) unf Zope (A. ballerus) besitzen sehr viel längere Afterflossen, der Bitterling (Rhodeus sericeus) hat eine unvollständige Seitenlinie. Die nicht seltenen Bastarde zwischen Güstern und Brassen zeigen intermediäre Merkmale und sind schwer zu bestimmen.

Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Die Brasse lebt in der Regel in sehr langsam fließenden Flüssen (vor allem im Unterlauf) und in Seen oder Teichen mit einem hohen Nährstoffanteil, vielen Algen sowie einem schlammigen Grund. Sie lebt in kleinen Schwärmen bodennah im Uferbereich. Sie ist der Leitfisch der nach ihr benannten Brassenregion. Während die Jungfische vorwiegend in Ufernähe zwischen Wasserpflanzen auf Nahrungssuche gehen, halten sich die erwachsenen Tiere tagsüber schwarmweise in größeren Tiefen auf und kommen erst nachts in flache Wasserbereiche.

Nahrung
Ihr Mund ist vorstülpbar und hilft dem Fisch bei seiner Suche nach verschiedenen Bodentieren wie Tubifex, Chironomiden, Schnecken und Muscheln im weichen Schlamm. Allerdings nimmt die Brasse auch Wasserpflanzen oder Plankton als Nahrung an.

Fortpflanzung
Die Laichzeit der Brasse liegt im April bis Juni, sobald die Wassertemperatur ca. 15°C erreicht hat.
Die Brasse wird mit 7 bis 10 Jahren geschlechtsreif. Die Fische ziehen in Schwärmen zu flachen, pflanzenreichen Uferstellen oder im befestigten Fluss zum Packwerk.In dieser Zeit bilden die Männchen Reviere aus, in denen die Weibchen ihre 100.000 bis 300.000 klebrige Eier (30.000 bis 40.000 Eier je kg Gewicht) von 1,6 – 2 mm Durchmesser an Pflanzen-stängeln oder Steinen im seichtem Gewässer abgelegt. Die Fischlarven schlüpfen nach drei bis zwölf Tagen und heften sich mit speziellen Klebedrüsen ebenfalls an Wasserpflanzen fest, bis ihr Dotter verbraucht ist. Bei schlechter Ernährung kommt es bei der Brasse zum so genannten Messerrücken, der Bildung einer sehr scharfen Rückenkante.

Fangmethoden
Feedern, Stippangeln, Matchangeln

Geräte Tipps
Feedern:
mittelschwere Feederrute mit Wurfgewichten zwischen 60 und 100 g und einer Länge von 3,60 bis 3,90 m
Stationärrolle mit ca. 150 bis 200 m Schnurfassung mit 0,20er bis 0,25er monofiler Schnur
zur besseren Bisserkennung kann eine geflochtene Schnur genutzt werden in der Stärke 0,10 bis 0,12 mm
Futterkörber aus Draht mit Bleigewicht an der Seite
Haken der Größe 10 bis 16 je nach Köder auch Größe 8

Stippangeln:
Stippruten zwischen 10 bis 13 m  mit Gummizug in der Spitze
Montage aus einer 0,14er bis 0,16er monofilen Schnur
Pose so leicht wie möglich wählen
Haken der Größe 14 bis 18

Matchangeln:
Matchrute in den Längen 3,90 bis 4,20 m und einem Wurfgewicht bis 25 g
Stationärrolle mit ca. 150 bis 200 m Schnurfassung mit 0,16er monofiler Schnur
Als Pose kommen Waggler zum Einsatz. Die Tragkraft des Wagglers richtet sich nach der Wassertiefe. Ein Richtwert ist 1 g pro Meter Wassertiefe.

Köder
Maden, Würmer, Mais, Caster, mini Boilies

Fangzeit
ganzjährig
Im Winter in größeren Abständen füttern als im Sommer. Im Sommer sind die Brassen aktiver und es kann mehr und in kürzeren Abständen gefüttert werden.

Weitere Tipps
Im Gewässer suchen Brassen oft an kleinen Vertiefungen oder Rinnen nach Futter. Daher sollte man seine Angelstelle vorab genau ausloten um diese Spots zu finden. Wichtig ist es sich eine Stelle mit Futter aufzubauen und immer wieder an der gleichen Stelle nach zufüttern und den Köder ziel genau zu platzieren. Süßes oder würziges Futter spricht große Bassen sehr an. Um das Futter noch attraktiver zu machen kann man Lockstoffe hinzu geben. Sehr gut geeignet sind Pulver oder Sirup mit Karamell Aroma. Aber auch Vanille Aroma, Marzipan oder Lakritz bewirken Wunder.