Graskarpfen

Mindestmaß / Schonzeit
kein Mindestmaß / keine Schonzeit

Maximales Alter
ca. 30 Jahre

Größe
Die Durchschnittsgröße liegt bei 60 cm bis 80 cm, unter guten Lebensbedingungen kann der Graskarpfen über 120 cm lang und über 40-50 kg schwer werden.

Allgemeines
Graskarpfen und die mit ihnen importierten Silber- und Marmorkarpfen zählen zu den Cypriniden und sind bei uns unter dem Sammelbegriff „Ostasiatische Pflanzenfresser“ bekannt geworden. Mit dem Karpfen (Cyprinus carpio) ist diese Art trotz ihres mittlerweile fest eingebürgerten deutschen Namens nicht näher verwandt, sie gehört vielmehr in die Gruppe der eigentlichen „Weißfische“ um die Gattung Leuciscus. Der Graskarpfen bevorzugt ruhige, tiefe, warme Flüsse. Er ist auch in wärmeren Seen und Teichen zu finden. In Fliessgewässern werden kraftsparende Standplätze (Altarme, Buhnenfelder) bevorzugt.

Merkmale
Die wichtigsten Merkmale des Graskarpfen:

  • langer, gestreckter Körper, ähnlich dem Döbel
  • die stumpfe Schnauze ist zwischen den Nasenlöchern eingedellt
  • dem unterständigen Maul fehlen die Bartfäden
  • er besitzt große Schuppen und eine vollständige Seitenlinie
  • der Rücken ist dunkelgrün bis grünschwarz, die Seiten sind heller
  • der Bauch hat eine weisliche Färbung
  • die großen, silbernen Schuppen sind dunkel umrandet, so dass sie wie eine Netzzeichnung wirken
  • die Schwanzflosse ist deutlich eingebuchtet
  • die Rückenflosse und die Afterflosse sind kurz und im gespreizten Zustand mit abgerundeter, konvex gewölbter Außenkante
  • 42-45 Schuppen entlang der Seitenlinie; 5 Schuppenreihen unterhalb der Seitenlinie
  • Flossenstrahlen: D 0/10, A 0/10-11, P 0/21, V 0/10
  • Schlundzähne: (1)2.(4)5-5(4).2, gesägt

Verwechslungsarten: Der vor allem als Jungfisch sehr ähnliche Döbel unterscheidet sich durch die endständige Mundspalte, nur 3-4 Schuppenreihen unterhalb der Seitenlinie und die nicht abgerundete Rückenflosse. Der Hasel unterscheidet sich durch die kleineren Schuppen, die konkave Afterflosse und das fehlende Netzmuster.

Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet ist kaum noch feststellbar, da der Graskarpfen seit dem 10. Jahrhundert in China künstlich eingesetzt wurde. In Europa ist er heute weit verbreitet, die Fische in Deutschland stammen alle aus Besatz aus den 60er Jahren.

Nahrung
Vorwiegend Wasserpflanzen, wobei Jungpflanzen bevorzugt werden.

Fortpflanzung
Die Eier werden im stark strömende Wasser über kiesigem Grund abgegeben. Graskarpfen benötigen zum laichen eine Wassertemperatur über 20° C. Schon nach ca. 40 Stunden schlüpfen die Jungfische, die sich zuerst von Kleintieren (tierisches Plankton) ernähren, ab ca. 5 cm Größe gehen sie zu Pflanzenkost über. Soweit bekannt ist, pflanzen sich Graskarpfen in Mitteleuropa nicht natürlich fort.

Fangmethoden

Geräte Tipps
Grundruten 3,60 m Länge und 60 bis 100 g Wurfgewicht
Karpfenrute 12 ft Länge und 2,5 lb bis 3 lb Wurfgewicht
robuste Stationärrolle mit monofiler Schnur der Stärke 0,30er bis 0,40er und ruckfreier Bremse
scharfe, starke Karpfenhaken der Größe 2 bis 6
Grundblei zwischen 60 bis 80 g
Festbleimontage / Selbsthakmontage

Köder
Mais, Tigernüsse, süße Boilies wie z.B. Scopex oder TuttiFrutti oder andere fruchtige Boilies
die Köder sollten am Grund präsentiert werden als Pop-Up

Fangzeit
spätes Frühjahr bis Herbst
An sehr heißen Sommertagen sind die Fangchancen sehr gering da die Graskarpfen dann nur sehr wenig Nahrung zu sich nehmen. Das liegt am geringen Sauerstoffgehalt im Wasser. In Fließgewässern sieht dies jedoch anders aus. Dort kann man auch in den heißen Sommermonaten Graskarpfen fangen.

Weitere Tipps
Graskarpfen fressen frische Triebe vom Schilf oder Kraut, daher sind gute Spots im Uferbereich mit Schilfbewuchs. An warmen Tagen halten sich Graskarpfen gern in schattigen Bereichen auf wie in Seerosenfeldern oder unter überhängenden Bäumen. Wenn ein Graskarpfen gehakt wurde schwimmt er meist auf den Angler zu und lässt sich relativ leicht einkurbeln. Jedoch explodieren Graskarpfen oft kurz vor dem Kescher und legen noch einmal eine brachiale Flucht hin weshalb man die Bremse im letzten Drillabschnitt etwas öffnen sollte um eine Flucht so abzufangen. Zum Anfüttern empfiehlt sich ein Partikelmix aus gequollenem und gekochtem Hartmais, Hanf und Weizen, ggf. noch Kichererbsen oder Tigernüsse. Wenn der Mais quillt kann man noch diverse Flavor hinzu geben welche durch die Partikel mit aufgesaugt werden. Dazu empfehlen sich Boilie Flavor oder Karamellsirup. Hauptsache süß und fruchtig. Um zum Werfen des Futters eine bessere Bindung zu erreichen kann man Grundfutter nutzen welches dem Partikelmix hinzugefügt wird.