Quappe

Mindestmaß / Schonzeit
30 cm / keine Schonzeit

Maximales Alter
Die Quappe kann ca. 10 bis 12 Jahre alt werden.

Größe
Die Durchschnittsgrößen liegen bei 30 bis 60 cm, die maximale Größe kann über 1 m liegen, durchschnittliches Gewicht ca. 1 kg, Gewichte bis 8 kg (in Deutschland) sind möglich. Größere Unterschiede sind selbst in identischen Gewässern festzustellen, so sind die so genannten “Steinquappen” im Mittellauf der Oder deutlich kleiner als die “Haffquappen” im Brackwasser am Unterlauf.

Allgemeines
Die Quappe (Lota lota) (Linne) ist ein Knochenfisch aus der Familie der Dorsche und der einzige Vertreter dieser Familie im Süßwasser. Es gibt 2 Unterarten, Lota lota leptura in Ostsibirien, Alaska und Westkanada und Lota lota maculosa im übrigen Nordamerika. Sie kommen in den Ober- und Mittelläufen von Flüssen, in einigen tieferen Teichen, in höher gelegenen Stauseen und manchmal auch in den Unterläufen der Flüsse vor. Man findet sie auch im Brackwasser der Ostsee. Ihr Lebensraum umfasst Europa, Sibirien und Nordamerika. Am Bodensee wird sie Trüsche genannt, anderenorts auch Rutte, Aalrutte, Aalquappe oder Aalraupe. Sie versteckt sich tagsüber in Gruppen zwischen den Steinen, nachts kommt sie zum Jagen hervor. Bevorzugt kühles, sauerstoffreiches Wasser. Standplätze in Seen sind Einmündungen von Flüssen und Bächen. Quappen führen ein verstecktes Leben. Wegen der Aufnahme von Bodennahrung wird die Quappe vielfach wie die Barbe zum Nachweis von Schwermetallen in den Gewässern verwendet. Die Schadstoffe lagern sich in der Leber ab.

Merkmale
Die wichtigsten Merkmale der Quappe:

  • der Körper ist lang gestreckt, vorne im Querschnitt rund, hinten zunehmend seitlich abgeflacht
  • der Kopf ist breit und flach, die Mundspalte leicht unterständig und breit
  • sie hat 2 sehr kurze Barteln hinter den vorderen Nasenöffnungen und einen langen Bartfaden am Unterkiefer
  • die Seitenlinie endet vor dem Schwanzstiel
  • die Rückenflosse ist zweigeteilt und extrem lang
  • die Bauchflossen sind kehlständig (vor den Brustflossen eingelenkt)
  • die Afterflosse ist sehr lang
  • die Schwanzflosse ist abgerundet
  • die Schuppen sind klein und dünn und haben eine rundliche Form; sie besitzt eine schleimige Haut
  • der Rücken ist in der Grundfärbung braun, gelb- oliv bis grün. Zusätzlich hat er eine undeutliche, dunkle Marmorierung
  • die Flanken sind heller und haben eine gelbliche Färbung
  • der Bauch ist weißlich
  • Flossenformel: D (insgesamt) 0/67-96, A 0/58-84

Verwechslungsarten: Im europäischen Süßwasser gibt es keine weiteren Arten mit einem einzelnen Bartfaden am Kinn.

Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Die Quappe ist der einzige Vertreter der Dorschfamilie, der das Süßwasser bewohnt. Man findet sie auf der gesamten Nordhalbkugel zwischen dem 42. und 75. Breitengrad, Flüssen und Seen in Mitteleuropa. Ziemlich häufig ist sie in der Donau, der Oder und einigen ihrer Nebenflüsse anzutreffen.

Nahrung
Die Jungfische fressen Wirbellose (Würmer, Kleinkrebse, Schnecken etc.), wogegen erwachsene Exemplare bei der nächtlichen Nahrungssuche überwiegend kleinere Fische (Gründlinge, Kaulbarsch etc.) aufnehmen. Gern frisst sie Laich, in der Vergangenheit versuchte man deshalb die Quappe auszurotten.

Fortpflanzung
Die Laichzeit erstreckt sich von November bis März. Gelaicht wird auf hartem Grund in Wassertiefen von 2 bis 50 m. Die Wassertemperatur muss dabei 0,5° C bis maximal 4° C betragen. Die Rogner legen, je nach Größe, zwischen 35.000 und 5 Mill. Eier, die je ca. 1 mm groß sind. Nach 7 bis 10 Tagen schlüpfen die Larven, diese sind dann etwa 3 mm groß. Im Wasser frei schwebend ernähren sich diese zunächst von Plankton. Nach einem Jahr sind die Jungfische ca. 10 bis 15 cm groß. Mit 3 bis 4 Jahren werden sie geschlechtsreif. Die Quappe ist ein schnellwüchsiger Fisch, mit 5 Jahren sind sie bereits ca. 50 cm lang und 1 kg schwer.

Fangmethoden

Geräte Tipps
Das Angelgerät und die Montage unterscheidet sich nicht vom Aal Angeln. Eine einfache Grundmontage wie für Aal ist auch für das Fangen von Quappen geeignet. Da Quappen in Flüssen vorkommen wo eine hohe Strömung vorherrschen kann muss die Angelrute auf die höheren Bleigewichte angepasst sein. Ideal zum Quappen Angeln eignet sich eine schwere Feederrute. Die Feederrute ist besonders geeignet da Quappen zum Teil sehr zaghaft beißen und man die Bisse kaum mitbekommt wenn man normale Grundruten mit relativ steifer Spitze nutzt. Je nach Fließgeschwindigkeit wählt man Bleigewichte zwischen 50 g bis zu 200 g wenn eine sehr hohe Strömung vorherrscht. In der Regel reichen jedoch Bleigewichte bis 100 g aus. Ein Wurmhaken der Größe 4 bis 6 ist ideal geeignet. Die Schnurstärke sollte eine 0,25er bis 0,30er monofil Schnur sein.

Köder
Tauwürmer, Heringsfetzen

Fangzeit
Sobald es kälter wird und die Wassertemperatur unter 5°C liegt hat man gute Fangchancen. Winterzeit ist Quappenzeit. Die Beisszeit beginnt in der Dämmerung und geht bis in die ersten Stunden der Dunkelheit.

Weitere Tipps
Aus Erfahrung kann man sagen, dass die Quappen nicht unbedingt bei -15°C beangelt werden müssen. Es reicht aus bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zu angeln wenn ein wenig Hochwasser vorherrscht. Also Pegelstand beobachten und bei steigendem Pegelstand nichts wie ans Wasser. Es lohnt sich auf Quappe zumeist erst in der Dämmerung und in den ersten Stunden nachdem die Sonne untergegangen ist. Die Rute sollte aufrecht gestellt werden um so viel wie möglich Schnur aus dem Wasser zu bekommen und den Wasserdruck auf die Schnur zu verringern. Damit wird bewirkt, dass das Grundblei ordentlich am Boden liegen bleibt. Weiterhin sammelt man so nicht zu viel Treibgut im Wasser auf.

Weitere Tipps zum eigenen Wohlbefinden wären warm anziehen. Pullover, Unterhose, dicke gefütterte Stiefel und dicke Socken, sowie Handschuhe und Mütze sollten auf jeden Fall dabei sein. Am besten noch eine Thermoskanne Tee oder Kaffee einpacken. Dazu vielleicht noch ein Taschenofen für kalte Hände. In jedem Fall gilt, lieber ein bisschen mehr und wärmer anziehen, als schon nach kurzer Zeit anfangen zu frieren!