Rotfeder

Mindestmaß / Schonzeit
kein Mindestmaß / keine Schonzeit

Maximales Alter
Normal 10 bis 12 Jahre, bis zu 19 Jahre nachgewiesen.

Größe
Die Durchschnittsgrößen liegen bei 20 bis 30 cm, die maximale Länge bei zirka 50 cm. Sie kann bis zu 2,5 – 3 kg schwer werden.

Allgemeines
Die Rotfeder gehört zur Familie der Karpfenfische (Cyprinidae). Die Rotfeder kann anhand der Iris des Auges und der Körperfarbe vom Rotauge unterschieden werden. Die Iris der Rotfeder ist gelb und nicht rot, wie die des Rotauges. Außerdem beginnt die Rückenflosse bei der Rotfeder deutlich hinter dem Ansatz der Brustflossen, beim Rotauge fast über dem Ansatz der Bauchflosse. Die Rotfeder erträgt erhöhte Temperaturen, Gewässerüberdüngungen und geringen Sauerstoffgehalt relativ gut, reagiert dagegen empfindlich auf anorganische Verschmutzung, vor allem gegen Industrieabwässer. Aus diesem Grund sind sie vielfach aus Flussunterläufen verschwunden.

Merkmale
Die wichtigsten Merkmale der Rotfeder:

  • Rotfedern haben einen hochrückigen, seitlich stark abgeflachten Körper
  • die Bauchkante ist zwischen Bauchflossen und After gekielt
  • das Maul ist leicht oberständig und die tiefe Mundspalte ist steil nach oben gerichtet
  • das vordere Ende der Rückenflosse liegt deutlich hinter dem Bauchflossenansatz
  • die Rotfeder besitzt 40-43 große Rundschuppen entlang der Seitenlinie
  • die Schuppen sind groß und bilden zwischen Bauchflossen und After einen scharfen Kiel
  • Rücken und Kopfoberseite sind graugrün bis braungrün gefärbt
  • die Flanken sind heller und glänzen messingfarben
  • die Bauchseite ist silberfarben
  • alle Flossen mit Rotanteil, an der Basis dunkel
  • Bauch- und Afterflossen meist großflächig blutrot
  • Flossenstrahlen: D 0/10-12, A 0/12-15, P 0/16-17, V 0/19
  • Schlundzähne: 3.5-5.3, gesägt

Verwechslungsarten: Vom Rotauge (Rutilus rutilus) und dem Frauennerfling (R. pigus) unterscheidet sich die Rotfeder durch die deutlich hinter den Bauchflossen beginnende Rückenflosse, die gekielte Bauchkante vor dem After und die oberständige Mundspalte, vom Nerfling (Leuciscus idus) durch die viel größeren Schuppen.

Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Die Rotfeder kommt in Europa vom Ural bis zu den Pyrenäen vor. Die nördliche Verbreitungsgrenze liegt in Finnland, die südliche am Tiber (Italien) und in Mazedonien. Als typischer Fisch der Unterläufe erträgt die Rotfeder relativ hohe Salzkonzentrationen und kommt auch im Brackwasser (z.B. der Ostsee) vor. Gegen niedrigen Sauerstoffgehalt sind sie ziemlich unempfindlich. Die Rotfeder ist ein Schwarmfisch, der sich bevorzugt in stehenden (Seen, Teiche, Weiher) und langsam fließenden Gewässern (Brassenregion bis Brackwasser) bis ca. 900 m Seehöhe aufhält. Sie bevorzugt ruhige Zonen mit üppiger Ufervegetation und weichem Grund. Bevorzugte Wassertiefe ist das Mittelwasser und bis knapp unter der Oberfläche, im Winter ziehen sie in tieferes Wasser.

Nahrung
Rotfedern ernähren sich überwiegend von Algen und weichen Teilen höherer Pflanzen und nur in geringerem Maße von Wirbellosen der Uferzone.

Fortpflanzung
Zur Laichzeit (April – Mai/Juni) suchen die Tiere schwarmweise flache, dicht bewachsene Uferstellen auf. Hier werden die klebrigen, ca. 1,5 mm großen, durchsichtigen Eier (100.000 – 200.000/Weibchen) an Wasserpflanzen abgelegt. Die Brut schlüpft nach 6 bis 8 Tagen und bilden im ersten Lebensabschnitt riesige Schwärme im unmittelbaren Uferbereich. Sie wachsen recht langsam und werden nach 3 bis 4 Jahren geschlechtsreif. Gelegentlich kommt es zu gemischten Laichschwärmen von Rotfedern, Rotaugen, Güstern und anderen pflanzenlaichenden Cypriniden. Dabei können Artbastarde entstehen, deren Bestimmung oft schwierig ist.

Fangmethoden

Geräte Tipps
Matchrute mit 5 bis 15 g Wurfgewicht und 3,60 bis 3,90 m Länge
kleine Stationärrolle mit 0,14 bis 0,16 mm monofiler Schnur
sehr leichte Pose
Haken der Größe 14 bis 16

Köder
Maden, Brot (schwimmende Brotflocke), Würmer, Mais

Fangzeit
Zwischen Mai bis September sind Rotfedern in Schwärmen vor allem an warmen Tagen an der Wasseroberfläche zu finden. In den frühen Morgenstunden, aber auch in der Abenddämmerung sind Rotfedern besonders aktiv.

Weitere Tipps
Um erfolgreich auf Rotfedern zu fischen empfiehlt es sich ein Futter mit guter Wolkenbildung zu benutzen. Das bedeutet man benutzt ein sehr feines Futter welches sich bereits beim Eintritt ins Wasser anfängt zu lösen und eine Futterwolke bildet. Man kann dem Futter noch gerösteten Hanf und Maden hinzugeben. Rotfedern fressen meist an der Oberfläche oder im Mittelwasser. Der Hakenköder sollte langsam und natürlich absinken. Die Montage sollte so unauffällig wie möglich sein. Rotfedern sind sehr empfindlich gegen Radau am Wasser.